Achter Spieltag gegen den SC Bad Kötzting

Zum vorletzten Spieltag der Oberpfalzliga empfing unsere zweite Mannschaft zuhause den SC Bad Kötzting. Weder für uns noch für unsere Gäste gab es in dieser Saison noch etwas zu erreichen, sodass ein zwangloser Mannschaftskampf bevorstand.

Am vierten Brett geriet Jürgen Zants König früh unter Beschuss. Trotz Verteidigungsversuchen hielt der Kötztinger den Druck aufrecht und konnte seinen Angriff fortsetzen, sodass Jürgen sich schließlich geschlagen geben musste. (0-1)

Milo Müller erreichte derweil an Brett zwei eine angenehme Stellung, die er kontinuierlich verbessern konnte und dadurch zwei Bauern gewann. Nach einem verpassten Qualitätsopfer, das allerdings schwer zu sehen war, wurde die Stellung noch einmal scharf, und beide Könige standen sehr unsicher. Milos Gegner erlangte Gegenspiel, sodass Milo in einer inzwischen ausgeglichenen Stellung das sichere Dauerschach wählte. (0,5-1,5)

Am Spitzenbrett manövrierte sich Bedrich Prochazka sehr gut durch eine komplizierte Stellung. Sein Gegner opferte schließlich einen Bauern beim Versuch, einen Vorteil zu erlangen, was Bedrich jedoch erfolgreich verhinderte. Aufgrund von Zeitnot musste sich Bedrich jedoch letztendlich mit einer Niederlage abfinden. (0,5-2,5)

Johannes Denz erreichte am vierten Brett eine Stellung, die besser aussah als sie tatsächlich war. Nachdem sein Königsangriff ins Stocken geriet, erlangte der Gegner schnelles Gegenspiel, wählte aber eine ungenaue Abwicklung. In einem für den Spieler aus Bad Kötzting immer noch besseren Turmendspiel einigten sich beide Spieler in beidseitiger Zeitnot schließlich auf Remis. (1-3)

An Brett acht erreichte Siegfried Stelzer nach der Eröffnung eine angenehme Stellung, die er nutzte, um den schwarzen König anzugreifen. Beim Versuch, sich zu verteidigen, geriet die Dame seines Gegners auf Abwege und wurde schließlich gefangen. Mit Dame gegen Turm und Läufer baute Siegfried im Mittelspiel weiter Druck auf, sodass sein Gegner aufgab, als klar war, dass die weißen Freibauern nicht mehr aufzuhalten waren. (2-3)

Svatoslav Zitek geriet am sechsten Brett in ein Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm und Läufer. Svatoslavs vereinzelter Randbauer erwies sich hier als ziemlich schwach und ging nicht viel später verloren. Da alle Bauern am Königsflügel standen, erwies sich der Springer als stark genug, sodass sich Svatoslav lange gegen den Mehrbauern verteidigen konnte, bis sich beide Spieler nach einem harten Kampf auf Remis einigten. (2,5-3,5)

Am fünften Brett überspielte Rudolf Schön seinen Gegner in der Eröffnung und erreichte eine bessere Stellung. Der Kötztinger konnte allerdings die meisten Figuren abtauschen und seine Stellung so entknoten. Im entstandenen Endspiel einigten sich beide Spieler in ausgeglichener Stellung auf Remis. (3-4)

Stefan Simmerl geriet am siebten Brett in eine etwas gedrückte Stellung. Nach einem Damentausch ging bei einem versuchten Befreiungsschlag in Zeitnot ein Bauer verloren. Sein Gegner wickelte in ein Läuferendspiel ab und konnte einen weiteren Bauern gewinnen, sodass sich Stefan geschlagen geben musste. (3-5)

Damit endete dieser etwas unglücklich verlaufene Mannschaftskampf mit einem Endstand von 3-5. Der nächste und auch letzte Spieltag findet am 28.04 gegen den SK Kelheim statt, der wie wir in der Oberpfalzliga nicht mehr auf- oder absteigen kann.

OSEM 2024 in Neustadt/WN

Vom 23. bis 26.03.2024 fand in der Neustädter Stadthalle die diesjährige oberpfälzer Einzelmeisterschaft und damit das größte Bezirksturnier der Saison 2023/24 unter der Ausrichtung der SF Naabtal statt. Von den insgesamt 96 Teilnehmenden fanden sich auch 12 Akteure des SC Windischeschenbach dort ein, womit wir nach dem SK Kelheim die zweitgrößte Teilnehmerzahl stellten.

Ein Blick in den Turniersaal

In der im letzten Jahr neu eingeführten Meisterklasse IV, in welcher an den beiden Wochenendtagen insgesamt sechs Runden bei einer Bedenkzeit von 60 Minuten plus 30 Sekunden pro Zug gespielten wurden, traten fünf Nachwuchsspieler an, welche während des Turniers unter der Betreuung von Stefan standen, der ihnen mit Rat und Tat und natürlich mit Analysen nach den Partien zur Seite stand. Neben den bereits mit Langzeitpartien erprobten Jakob und Maximilian, hatten hier auch Jonas, Linus und Elias erstmals die Chance Partien mit längerer Bedenkzeit zu spielen und damit erstmals echte Turniererfahrung zu sammeln.
Jakob konnte sich in dem guten Teilnehmerfeld nach zwei Niederlagen zum Start sehr gut ins Turnier kämpfen, dabei stolze 3,0 Punkte erringen und damit einen guten zwölften Platz erreichen. Ebenfalls 3,0 Zähler sammelte Linus und belegte damit den 15. Rang bei seinem ersten Turnier. Beachtlich ist dabei, dass er die erste Runde nicht spielen konnte und daher die Punkte aus nur fünf Partien holte. Maximilian, der u.a. gegen den späteren Zweitplatzierten spielen musste, konnte insgesamt 2,5 Punkte holen und belegte damit den 17. Platz. Elias kam bei seinem Debut im Langzeitschach zu starken 2,0 Zählern und reihte sich am Ende auf dem 20. Rang ein. Für Jonas, der allgemein sein erstes Turnier spielte, erreichte am Ende mit einem erspielten Punkt den 23. Platz. Insgesamt können alle Jugendlichen sehr zufrieden mit ihren Ergebnissen sein.


In der Meisterklasse II, in welcher mit acht Runden an vier Turniertagen und einer Bedenkzeit von 90 + 30 Minuten plus 30 Sekunden pro Zug gespielt wurde, versuchten Elsbeth und unser neues passives Mitglied Stephan, oben anzugreifen. Dies gelang beiden auch und daher war es nicht überraschend, dass beide stetig in der oberen Tabellenhälfte zu finden waren. Stephan spielte ein sehr gutes und solides Turnier ohne größere Ausreißer nach oben oder unten und verlor nur zwei Spiele gegen den am Ende Zweitplatzierten und Viertplatzierten. Insgesamt erzielte er 5,0 Punkte und belegte damit einen sehr guten siebten Platz bei den 36 Teilnehmenden. Elsbeth spielte ebenfalls ein sehr gutes Turnier, was sich vor allem daran zeigte, dass sie bis zur letzten Runde die Chance hatte, einen Podestplatz zu erringen. Leider kam sie in der der letzten Runde gegen den Topgesetzten nicht über ein Remis hinaus und musste sich am Ende nur aufgrund der schlechteren Buchholzwertung bei 5,5 Zählern mit dem sechsten Rang begnügen.


In der Meisterklasse I, der Königsklasse der OSEM, traten in diesem Jahr erstmals fünf Zoiglstädter an, welche in den vier Tagen um Ruhm, Ehre und natürlich den Oberpfalzmeistertitel unter den insgesamt 18 Teilnehmern kämpften. Neben dem erfahrenen Stephan, kämpfte die junge wilde U25-Truppe, bestehend aus Milo, Philipp, Johannes und Tobias, um jeden einzelnen Punkt. Leider ließ es sich aufgrund der Teilnehmerzahl nicht vermeiden, dass vereinsinterne Duelle entstanden. So kam es z.B. bereits in der ersten Runde zu den Duellen von Milo gegen Tobias sowie Johannes gegen Stephan, die beide nach langem Kampf mit Siegen von Tobias und Stephan endeten.
Johannes, der sich durch den dritten Platz in der MII im letzten Jahr das Recht auf eine Teilnahme in der M I erspielt hatte, wusste von Vornherein, dass das Turnier hart werden wird. Mit seiner kompromisslosen Spielweise, mit welcher er seine Gegner schon oftmals überflügelte, kam er leider nicht so oft ans Ziel und musste einige Niederlagen einstecken. Insgesamt konnte er sich dennoch 2,5 Punkten aus sieben Partien erkämpfen und erlangte damit den 17. Platz.
Philipp erwischte leider bei seiner ersten Oberpfalzmeisterschaft in der Meisterklasse I kein so gutes Turnier, welches aber auch bereits in der ersten Runde einen anderen Verlauf hätte nehmen können, da er gegen den späteren Oberpfalzmeister eine gute und bequeme Stellung in Zeitnot leider einstellte. Am Ende konnte er mit 3,0 Zählern den 13. Platz belegen.
Milo, der als jüngster Teilnehmer in der M I startete, konnte seine aktuell  zunehmende Spielstärke unter Beweis stellen, indem er sich den etablierten Spielern mit aller Kraft und sehr viel Spielwitz entgegenstellte. Diese zeigte sich u.a. durch einen beeindruckenden Sieg, bei dem er seinen Gegner innerhalb von nur 26 Zügen förmlich überrollte. Mit insgesamt 3,5 Punkten erreichte Milo den zwölf Rang und wurde damit als bester Jugendspieler des Turniers ausgezeichnet.
Stephan, der sich vor allem durch seine solide und durchdachte Spielweise auszeichnet, konnte diese von Anfang an zeigen und in der oberen Tabellenhälfte festsetzen. Mit drei soliden Remisen, zweier etwas unnötigen Niederlagen und drei starken Siegen erspielte er sich 4,5 Punkte und kam am Ende auf Platz sieben ins Ziel.
Das beste Ergebnis aller Windischeschenbacher Teilnehmer glückte Tobias. Dieser startete mit vier Punkten aus den ersten fünf Partien, in welchen er u.a. den Titelverteidiger schlug und nur unglücklich gegen den späteren Oberpfalzmeister verlor. In einem Turnier, in welchem er mit viel Glück in der ersten Runde gegen Milo startete, verließ ihn jenes Glück zum Ende hin ein wenig, sodass er schlussendlich 5,0 Zähler holte. Dass das Glück ihm doch noch ein wenig Hold war, zeigte dann die Buchholz, welche ihm am Ende knapp den dritten Platz bescherte.

Vereinspartien:

Siegerfoto der Meisterklasse I mit Tobias und Milo:

Alle Ergebnisse sind hier zu finden.

Knappe Niederlage beim Auswärtskampf der zweiten

Zum siebten Spieltag war die zweite Mannschaft erneut zu Gast beim TSV Kareth-Lappersdorf. Da wir bereits unser gesetztes Saisonziel, den Klassenerhalt in der Oberpfalzliga, erreicht hatten, konnten wir diese Begegnung entspannt angehen. Obwohl wir gegen die zweite Mannschaft der Lappersdorfer, die aktuell auf dem besten Weg ist, Meister in der Oberpfalzliga zu werden, mit einem DWZ-Schnitt, der um 120 Punkte niedriger lag, klarer Außenseiter waren, konnten wir uns in einem sehr knappen Mannschaftskampf gut behaupten.

Zu Beginn sah es allerdings düster aus. Am zweiten Brett griff Milo Müller am Damenflügel an, während sein Gegner sich am Königsflügel positionierte. Milo musste bald feststellen, dass sein Angriff ins Leere lief, während der seines Gegners ins Rollen kam. Der Karether sicherte sich starke Diagonalen für seine Läufer und schaffte es, die Königsstellung aufzubrechen, sodass Milo wenig später gezwungen war aufzugeben. (0-1)

Rudolf Schicker verteidigte sich währenddessen am achten Brett und ließ seinem Gegner keine Möglichkeit, in Vorteil zu kommen. Da für beide Seiten keine gewinnversprechenden Ideen zu finden waren, einigte man sich in einer völlig ausgeglichenen Stellung auf Remis. (0,5-1,5)

Am Spitzenbrett erreichte Bedrich Prochazka nach der Eröffnung eine angenehme Stellung. Auch im Mittelspiel konnte er diesen leichten Vorteil beibehalten, sein Gegenspieler hielt jedoch standhaft dagegen, sodass es am Ende nicht für den vollen Punkt reichte. (1-2)

Auch Stefan Simmerl kam an Brett sieben gut aus der Eröffnung. Zwischenzeitlich hatte sein Gegner zwar die Möglichkeit, mit einem Opfer selbst in Vorteil zu kommen, er nutzte diese Chance jedoch nicht. Stefan konnte seinen Vorteil ebenfalls nicht entscheidend ausbauen, sodass die Partie schließlich unentschieden endete. (1,5-2,5)

Am vierten Brett spielte Johannes Denz eine passive Eröffnung, aus der sein Gegner Kapital schlagen konnte. Die schwarzen Figuren wurden ins Abseits gedrängt und Weiß drohte einen entscheidenden Königsangriff zu starten. Als die Stellung jedoch taktischer wurde, wählte der Lappersdorfer nicht die genaueste Abwicklung, sodass Johannes Dame aktiv werden konnte. Schwarz konnte etwas Initiative erlangen und sich schließlich mit einem Dauerschach ins Remis retten. (2-3)

Den unerwarteten Ausgleich brachte Jürgen Zant an Brett drei. In einem Mittelspiel mit ungleichfarbigen Läufern schlug sein Gegner in einer ausgeglichenen Stellung ein Remisangebot aus, musste aber bald einsehen, dass sein König der schwächere von beiden war. Jürgen ging in die Offensive und schaffte es, die Königsstellung zu öffnen. Beide Spieler hatten jeweils noch eine Dame, einen Turm und einen Läufer auf dem Brett, allerdings waren die Figuren des Karethers zu unkoordiniert, um Jürgens Angriffe dauerhaft abzuwehren. Nachdem das Matt nur noch durch Materialverlust aufzuhalten war, gab sich der Karether geschlagen. (3-3)

Svatoslav Zitek wehrte sich am sechsten Brett in einer passiven Stellung gegen den Mehrbauern seines Gegners. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass die weißen Figuren in seine Stellung eindrangen. Nachdem er einen weiteren Bauern verloren und sich seine Stellung weiter verschlechtert hatte, gab er auf. (3-4)

Damit brauchte Rudolf Schön am fünften Brett einen Sieg, um den Mannschaftskampf in ein Unentschieden zu retten. Seine Stellung hatte sich zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits in einem Endspiel mit jeweils zwei Türmen und einem Springer festgefahren. Rudolf versuchte noch, die Stellung zu öffnen, mehr als ein Unentschieden gab die Stellung allerdings nicht her. (3,5-4,5)

Bei einem Endstand von 3,5-4,5 haben wir uns also um einiges besser geschlagen, als wir vor dem Spieltag erwartet hätten. Auch im kommenden Heimspiel am 14.04 gegen Bad Kötzting erwartet uns ein harter Gegner, dem wir uns jedoch genauso motiviert stellen werden.

3. Mannschaft beendet Saison auf dem hervorragenden 3. Platz!

Am 6. Spieltag musste unsere 3. Mannschaft beim direkten Tabellennachbarn dem SK Schwandorf 3 antreten, nachdem bereits der Verbleib in der Kreisliga 1 gesichert war, konnten unser Team befreit aufspielen. 

Am 1. Brett sah sich Elsbeth Horther-Schneider mit der Skandinavischen Verteidigung konfrontiert. Durch die passive Verteidigung ihres Gegners konnte sich Elsbeth bereits zu Beginn des Mittelspiels einen guten Raumvorteil erarbeiten. 

Diesen Raumvorteil münzte unsere Spielerin in eine sehr gute und angenehme Stellung um. Eine von ihrem Gegner gestellte Falle übersah leider Elsbeth, dadurch verlor sie Material und musste bald die Segel streichen. (0-1)

Kraus Christian entschied sich an Brett 6 für das Zweispringerspiel. Die beiden Kontrahenten baute ihre Figuren ruhig auf, es wurde auch eine Leichtfigur getauscht. In einer ausgeglichenen Stellung wählte Christian leider eine falsche Abwicklung, was ihm den Verlust einer Qualität bescherte. Sein Gegner nutzte diesen Vorteil konsequent aus, was Christian ein paar Züge später zu Aufgabe zwang. (0-2)

Die Bogoljubow-Variante der Damenindischen Verteidigung wählte Schicker Rudi an Brett 2 mit den schwarzen Steinen. Rudi nahm das angebotene Bauernopfer an und versuchte mit allen Mitteln diesen Vorteil zu behalten. Leider verschlechtere er seine Stellung dadurch sehr und stand nach einen weiteren Bauernopfer seines Gegners eigentlich klar auf Verlust. Rudi bemühte sich so gut wie möglich zu verteidigen und hatte das Glück auf seiner Seite, das der Schwandorfer Spieler nicht nur den Gewinnzug auslies sondern gleich noch einen Turm einstellte was zum schnellen Verlust führte. (1-2)

Der Gegener von Benedikt Stock am 5. Brett entschied sich für das angenommene Damengambit. Unser Spieler versuchte von Anfang an, Druck auf die Stellung seines Gegners aufzubauen, wobei er davon profitierte, das der Schwandorfer unglückliche Tauschaktionen mit den Leichtfiguren wählte und dadurch zwei Doppelbauern und gleichzeitig Benedikt zwei Freibauern im Zentrum erhielt. Durch die starke Dominanz im Zentrum und die Besetzung der E-Reihe mit seinen Türmen musste sein Gegenspieler die Dame und gleich danach die Partie opfern. (2-2)

Der Gegner von Manfred Oppel spielte die Französiche Abtauschvariante, wobei beide Spieler darauf achteten sich gut zu entwickeln und ihre Figuren stark zu positionieren. Der Schwandorfer entschied sich bereits in der Eröffnung für die kurze Rochade, während Manfred seinen König recht lange in der Mitte des Brettes stehen lies und einen Angriff auf den weißen König vorbereitete. Sein Kontrahent reagierte sehr Verhalten auf den Angriff und den Windsicheschenbacher die Möglichkeit eine Figur gegen 2 Bauern zu opfern um klaren Vorteil zu erreichen. Die Partie endete schnell da sich sein Gegenüber Matt setzen lies. (3-2)

Auch Siegfried Stelzer sah sich an Brett 3 mit der Skandinavischen Verteidigung konfrontiert. Siegfried versuchte von Anfang an, im Zentrum Übergewicht erreichen, jedoch verteidigte sich sein Kontrahent sehr geschickt und gab unserem Spieler kaum Möglickeiten sich Vorteile zu erarbeiten. Leider entschied sich Siegfried dafür das Zentrum mit der Brechstange zu öffnen, was sich leider als großes Nachteil herausstellte und er leider eine Qualität opfern musste. Dieses Übergewicht nutzte sein Gegner konsquent aus und konnte mit zwei Schwerfiguren den Sieg erringen. (3-3)

Durch dieses etwas glückliches Unentschieden und einem kampflosen Sieg im letzten Wettkampf erreichte unsere 3. Mannschaft im Aufstiegsjahr in der Kreisliga 1 einen hervorragenden 3. Platz mit einem 9-5 positiven Punkteergebnis. 

Hier können wir sehr stolz auf unsere 3. Mannschaft und ihre Spieler sein. 

Tobias Brunner neuer Oberpfalzmeister im Schnellschach

Am Sonntag, 03.03.2024, fand in Altenstadt die diesjährige Oberpfalzmeisterschaft im Schnellschach statt. Unter den insgesamt 26 Teilnehmern stellten wir mit fünf Spielern das stärkste Vereinskontingent. Nach den sieben Runden im Schweizer System befanden sich unsere Kämpfer allesamt in der oberen Tabellenhälfte. Für DAS Sahneergebnis sorgte dabei Tobias Brunner. Mit 5,5 Punkten holte er den Oberpfalztitel und blieb als Einziger ungeschlagen. Philipp Mark kam mit 4,5 Zählern auf Platz sieben. Jeweils 4,0 Punkten erzielten unsere Rudis. Dies bedeutete für Rudi Schön Rang neun und für Rudi Schicker den zwölften Platz. Einen Rang dahinter folgte Svatoslav Zitek mit 3,5 Zählern.

Die einzelnen Ergebnisse und Fotos sind hier auf der Homepage des SVO zu finden.

3. Mannschaft gelingt makelloser Erfolg gegen Tabellenschlusslicht.

Beim Heimkampf unserer 3. Mannschaft gegen die Schachfreunde Roding, war das Ziel unserer Spieler durch einen Erfolg den Klassenerhalt in der Kreisliga I zu sichern. Dementsprechend gingen alle unsere Spieler extrem motiviert an ihre Partien!

Florian Süß wählte an Brett 6 mit den weißen Steinen die Englische Eröffnung, wobei sein Gegner durch einen unnötigen Bauernvorstoß im Zentrum sehr bald in eine unangenehme Stellung geriet und dadurch bereits im Mittelspiel eine Leichtfigur verlor. Florian baute seinen materiellen Vorteil kontinuierlich aus und konnte seinen Gegner bald Matt setzen und unsere Mannschaft dadurch in Führung bringen. (1-0).

Am 4. Brett entschied sich Stock Benedikt für die Abtauschvariante im Damengambit, nachdem nach der Eröffnung 3 der 4 Leichtfiguren getauscht wurden übersah sowohl Benedikt als auch sein Gegner eine Abwicklung die zum jeweiligen klaren Vorteil geführt hätte, so jedoch verflachte die Partie. Unser Spieler versuchte jedoch weiter Druck auf die Stellung des Schwarzen auszuüben und konnte durch das ungenaue Spiel seines Kontrahenten in klaren Vorteil gelangen. Durch Bauerngewinne im Turmendspiel  zwang er seinen Gegner zur Aufgabe. (2-0).

Das Damengambit wählte ebenfalls mit den weißen Steinen Michael Betz am 2. Brett, wobei Michael bereits in der Eröffnung sich einen Raumvorteil erarbeiten konnte. Durch den günstige Positionierung seiner Figuren entschied sich unser Spieler für einen Königsangriff. Durch ungenaue Verteidigungszüge seines Gegners gewann Michael zwei Bauern was seinen Kontrahenten dazu veranlasste die Partie aufzugeben. (3-0).

Simon Lamm spielte am 3. Brett mit den schwarzen Steinen die Königsindische Verteidigung. Nachdem sich Simon sehr schwer tat, sich aus seiner gedrückten Stellung zu befreien, ließ sein Gegner die Chance aus eine sehr gute vorteilhafte Stellung zu erreichen. Simon konnte mit seinen Springer ins gegnerische Lager eindringen und in Verbindung mit seinen Schwerfiguren seinen Gegner Matt setzen. (4-0).

An Brett 5 sah sich Christian Kraus als Schwarzer mit dem Damenbauernspiel konfrontiert, durch eine ungenaue Zugfolge seiner Gegnerin zu Beginn des Mittelspiels, gewann Christian bereits eine Qualität und erreicht bereits da einen starken Vorteil in der Partie. Durch den Vorteil bemühte sich unser Spieler weitere Figuren vom Brett zu nehmen um die Stellung weiter zu vereinfachen. Nach einem weiteren Fehler der Rodinger Spielerin gab sie sich sofort geschlagen. (5-0).

Siegfried Stelzer wählte am Spitzenbrett die Rossolimo Variante in der Siziliansichen Verteidigung. Da beide Partei am Brett taktierten konnte eigentlich keine Seite einen Vorteil herausarbeiten. Obwohl Siegfried sehr bemüht war sich kleine Vorteile zu erarbeiten, verteidigte sich sein Gegner durchaus geschickt und konnte die Stellung relativ ausgeglichen halten. Ohne Not opferte dann sein Kontrahent einen Turm was Siegfried konsequent ausnutze und seinen Gegner nach ein paar Zügen zur Aufgabe zwang. (6-0).

Durch diesen tadellosen Erfolg unserer Mannschaft sind alle Abstiegssorgen beseitigt und jetzt können wir an den letzten beiden Spieltagen befreit aufspielen! Vielleicht können wir sogar im Meisterschaftsendspurt für die eine oder andere Überraschung sorgen, da wir noch sowohl gegen den Tabellenersten und -dritten antreten müssen. 

Es ist für unsere Mannschaft bereits jetzt schon ein beachtlicher Erfolg, als Aufsteiger die Klassenerhalt gesichert zu haben.

Zweite Mannschaft sichert Klassenerhalt nach sechstem Spieltag

Nach einem überraschenden Erfolg gegen den Tabellenführer SK Weiden zu Jahresbeginn standen uns mit einem Auswärtsspiel gegen die DJK Regensburg Nord und einem Heimspiel gegen SC Bavaria III zwei weitere starke Gegner bevor. Obwohl wir punktgleich mit Weiden und dem Drittplatzierten Lappersdorf waren, hatten wir bereits gegen die meisten Mannschaften am unteren Tabellenende gespielt. Mit sechs Mannschaftspunkten waren wir also noch nicht aus dem Schneider. Das Aufeinandertreffen mit, zumindest auf dem Papier, stärkeren Gegnern, insbesondere DJK Regensburg Nord, die gegen uns mit ihrer bisher besten Aufstellung antrat, stellte eine zusätzliche Herausforderung dar. Der DWZ-Schnitt von über 100 Punkten weniger ließ erahnen, dass jeder Brettpunkt hart erkämpft werden musste.

Bereits nach einer Stunde endete die erste Partie. An Brett fünf erreichte Svatoslav Zitek nach einer wenig ambitionierten Eröffnung ein Remis, da sich einige Figuren tauschten und eine ausgeglichene Stellung entstand.

Das nächste Ergebnis kam erst einige Zeit später. Johannes Denz konnte am vierten Brett die Bauernstruktur seines Gegners beschädigen, musste jedoch seine Figuren ins Abseits stellen. Diese konnte er nicht rechtzeitig zurückbringen, und sein Gegner öffnete die Stellung mit einem Bauernhebel. Gegen ein übermächtiges Läuferpaar gab Johannes schließlich auf.

Am siebten Brett endete die Partie zwischen Rudolf Schicker und seinem Gegner unentschieden, dieser einen gedeckten Freibauern im Zentrum bilden, dessen Stärke allerdings schwer einzuschätzen war.

Stefan Simmerl verteidigte an Brett sechs eine schlechtere Stellung, nachdem sein Gegner Stefans Königsstellung in der Eröffnung aufbrechen konnte. Nach einem verpassten Qualitätsopfer drehte sich das Spiel, und plötzlich geriet der König des Regensburgers unter Beschuss. Das Zusammenspiel von Springer und Dame führte bei dem unachtsamen Gegner zu großen Problemen und schließlich zu einem erstickten Matt.

Am Spitzenbrett lieferte sich Bedrich Prochazka einen erbitterten Kampf. In einer undurchsichtigen Stellung ging es in die Zeitnotphase, wo die Stellung sich zu öffnen drohte und Bedrichs König zur leichten Beute werden würde. Ohne eine günstige Abwicklung zu finden lief Bedrich die Zeit davon, und damit ging die Partie verloren.

Bei einem Zwischenstand von 3-2 für die Regensburger sah es düster aus. Am dritten Brett kämpfte Jürgen Zant gegen eine Mehrfigur. Milo Müller versuchte deswegen am zweiten Brett, sein Endspiel zum Sieg zu verwerten. Der Läufer des Gegners erwies sich jedoch gegen seinen Springer als überlegen, und die gegnerischen Bauern auf beiden Seiten des Bretts waren nicht mehr aufzuhalten, weshalb Milo aufgab.

Manfred Oppel, der am achten Brett seinen starken Freibauern vorantreiben konnte, konnte die Schlinge ebenfalls nicht zuziehen. Er übersah einen Gewinnweg und wickelte in ein Turmendspiel ab, in dem er zwar leichten Vorteil hatte, aber sein Gegner konnte die Stellung verteidigen. Die Partie endete Remis.

Jürgen Zant, der nach einer passiven Eröffnung in eine schlechtere Stellung kam und als Resultat später eine Figur verlor, wehrte sich lange im Endspiel , musste sich aber am Ende geschlagen geben.

Der Mannschaftskampf gegen die DJK war schwer zu gewinnen, aber die Niederlage mit einem Endstand von 2,5-5,5 Punkten fiel höher aus als erwartet.

Das Heimspiel gegen den SC Bavaria verlief deutlich besser. Mit Bestbesetzung empfingen wir die dritte Mannschaft der Bavarianer, die aufgrund von Spielerproblemen nur zu siebt antreten konnte.

Am sechsten Brett einigten sich Svatoslav Zitek und sein Gegner frühzeitig auf Remis, nachdem in der Eröffnung viele Figuren getauscht wurden.

Rudolf Schön nutzte an Brett fünf den passiven Aufbau seines Gegners aus und fesselte dessen Figuren. Mit einem Angriff auf die Dame, der die Felder ausgingen, nutzte Rudolf diese Fesselungen geschickt aus. Der Regensburger konnte einen Figurengewinn nicht mehr verhindern und gab auf.

Bei einem Zwischenstand von 2,5-0,5 ging es darum, in den restlichen Partien, die zum Großteil ausgeglichen waren, kein Risiko mehr einzugehen und den Mannschaftssieg einzufahren.

Jürgen Zant gab am dritten Brett seine Partie Remis, als nach einer ruhigen Eröffnung eine ausgeglichene Stellung entstand und keine Seite eine Möglichkeit fand, in Vorteil zu kommen.

Stefan Simmerl stand in der Eröffnung leicht schlechter, erreichte im Mittelspiel jedoch eine ausgeglichene Stellung. Da in der Partie noch alle Ergebnisse möglich waren, einigte auch er sich auf ein Unentschieden.

Am zweiten Brett wurde Milo Müller mit einer unorthodoxen Eröffnung konfrontiert. Nachdem sich im Mittelspiel die meisten Figuren tauschten, brachten beide Spieler ihre Schwerfiguren auf der offenen d-Linie in Stellung. Hier tauschten sich die restlichen Figuren und Milos Gegner wickelte in ein Damenendspiel ab. Beide Könige standen hier sehr offen, sodass keine Seite Fortschritte machen konnte. Nachdem sein Remisangebot abgelehnt wurde, beendete Milo die Partie mit einem Dauerschach.

Am Spitzenbrett tauschten sich in der Eröffnung die meisten Leichtfiguren. Bedrich Prochazka wickelte schließlich in ein Endspiel mit Turm und Dame ab, wo beide Seiten gleiches Material hatten. Auch hier einigten sich die Spieler auf Remis.

Johannes Denz kam am vierten Brett nach der Eröffnung in eine leicht schlechtere Stellung, konnte aber ausgleichen. Bei einem Stand von 4,5-2,5 einigte auch er sich auf Remis.

Mit diesem 5-3 Sieg gegen Bavaria konnten wir uns zurück auf den dritten Platz in der Liga kämpfen. Bei einem Stand von 8-4 Mannschaftspunkten haben wir hier bereits dem Abstieg einen Riegel vorgeschoben und den Klassenerhalt gesichert.

Das quittiert auch das vielzitierte Ligaorakel: Ein Abstieg ist nicht mehr möglich, der am statistisch wahrscheinlichste Platz zum Ende der Saison ist der dritte, den wir auch aktuell inne haben.

1. Mannschaft mit bärenstarkem Auftritt

Gut erholt von der Pleite in Bindlach zeigte sich die 1. Mannschaft am vergangenen Sonntag beim Heimspiel im Feuerwehrhaus gegen den TSV Kareth-Lappersdorf. Rückkehrer Jaroslav Illetsko wurde nach überstandener Krankheit von allen freudig begrüßt und saß erstmals in dieser Saison für uns am Brett. Solchermaßen mental gestärkt fand die gesamte Mannschaft zu alter Stärke zurück, wirkte hochkonzentriert und kam mit einer überzeugenden Leistung gegen die leicht favorisierten Regensburger Vorstädter ohne eine einzige Niederlage zu einem kaum für möglich gehaltenen klaren Sieg.

An Brett 5 (S) wurde Stephan Schmahl in der Sizilianischen Verteidigung von einer ungewöhnlichen Zugfolge seines Gegners überrascht, mit der dieser versuchte in eine günstige Variante des scharfen Morra-Gambits überzuleiten. Stephan bewahrte jedoch kühlen Kopf, ließ sich auf nichts ein und griff stattdessen zu einem bekannten Scheinopfer im Zentrum, das die weißen Angriffshoffnungen zunichte machte und die Stellung durch Übergang ins Endspiel sofort ausglich:

Brett 5: Das Angebot seines Gegners mittels 7…dxc3 ins Morra-Gambit zu wechseln, lehnte Stephan dankend ab und nutzte stattdessen die weiße Figurenstellung zum Scheinopfer 7…Sxe4! Nach 8.Dxe4 d5 9.Lxd5 Dxd5 10.Dxd5 exd5 hatte er seine Eröffnungsprobleme gelöst.

In der Folge hatte Schwarz wegen seines Läuferpaars sogar einen minimalen Vorteil, doch da dieser aufgrund der fehlenden Bauernhebel nur schwer zu vergrößern war und sich zudem nach einer Ungenauigkeit verflüchtigte, bot Stephan im 17. Zug ein Unentschieden an, was nach kurzer Beratung der Gäste angenommen wurde.

Brett 5: Nach 17…Tfd8 war die erste Partie zufriedenstellend beendet.

Ein guter Start für das Team mit einem schnellen und sicheren Schwarz-Remis. (½-½)

An Brett 6 (W) duellierte sich Jaroslav Illetsko mit seinem Gegner in einer der am tiefsten analysierten Abspiele der Tarrasch-Variante in der Französischen Verteidigung. Beide Kontrahenten schenkten sich nichts, konnten aber aus der Eröffnung keinen Vorteil erzielen. Auch im Mittelspiel blieb die Stellung nach beidseitig typischen Manövern im Gleichgewicht bis der Schwarze den Damentausch anbot:

Brett 6: Nach 23.Dxb4 axb4 24.f3 sieht der Computer Jaroslav leicht im Vorteil. Die weiße Bauernstellung ist besser und sein König kann zügig das gute Zentralfeld d4 erreichen. Ob man eine solche Stellung zu verwerten vermag, steht allerdings auf einem anderen Papier. Ein Kunststück, das auf höchster Ebene neben Magnus Carlsen wohl nur wenige andere Spitzenspieler auf der Welt beherrschen und auch regelmäßig vorführen!

Jaroslav wählte einen anderen Weg, deckte seine Dame mit dem Turm und nach dem Tausch auf d2 war die Stellung völlig ausgeglichen. Zwei Züge später bot der Karether Remis an, was zurecht akzeptiert wurde. Ein erfreulicher Einstand für Jaroslav nach seiner viel zu langen Abwesenheit! (1-1)

An Brett 7 (S) spielte Jindrich Novak gegen den Aufzug des Königsbauern wie üblich eine Mischung aus Philidor- und Pirc-Verteidigung. Da auch sein Gegner nichts einzuwenden hatte, kam es schon im 4. Zug zum Damentausch und einem anschließenden komplexen Mittelspiel. Den kleinen weißen Raumvorteil konnte Jindrich durch ein geschicktes Manöver mit Tausch der schwarzfeldrigen Läufer ausgleichen. Als auch die beiden letzten Läufer und ein Turmpaar das Brett verließen, blieb ein gleich stehendes Endspiel übrig:

Brett 7: Nach 18 Zügen hatte Jindrich durch seine unorthodoxe aber effektive Spielweise eine ausgeglichene Stellung erreicht, die Anlass zur Hoffnung auf ein weiteres Schwarz-Remis gab.

In der Folge fand der Karether keinen wirksamen Plan, was Jindrich Zeit gab seine Springer für eine bessere zentrale Kontrolle umzugruppieren. Als Weiß schließlich doch noch versuchte seine Bauern am Königsflügel nach vorn zu werfen, war sein Hinterland nicht ausreichend koordiniert und Jindrich hätte klaren Vorteil erreichen können:

Brett 7: Mit 27…Sf7! hätte Jindrich die unglückliche weiße Figurenaufstellung zu einem Bauerngewinn bei gleichzeitiger Entstehung eines eigenen Freibauern nutzen können.

Leider verpasste der Windischeschenbacher diese Gelegenheit und wollte stattdessen den Bauern g5 mit dem Turm einkassieren, hatte dabei aber vermutlich die taktischen Ressourcen seines Gegners unterschätzt:

Brett 7: Nach dem taktischen Trick 29.Txd6! war Jindrich wegen der möglichen Gabel auf e4 gezwungen seinen schönen Sd6 gegen den August auf g3 zu tauschen, wonach die Chancen des Anziehenden wieder intakt waren.

Das Unentschieden vor Augen geriet der Karether unter Zeitdruck plötzlich ins Schwimmen und verlor innerhalb weniger Züge vollends den Faden:

Brett 7: Gegen die Drohung …Sd5 mit Gewinn des gefesselten weißen Springers half nur 33.Kb2! mit wahrscheinlichem Remis. Weiß spielte jedoch 33.Th7+?? Kf6! und der schwarze König konnte entscheidend ins Geschehen eingreifen.

Wenige Züge später kam es zum Schlussakkord:

Brett 7: Tödliche Fesselung! Mit 37…Sb1! ließ Jindrich seinem Gegner nur noch die Wahl zwischen einem sofort verlorenen Bauernendspiel und dem aussichtslosen Versuch mit seinem Turm im Trüben zu fischen. Er versuchte letzteres, doch eine Rettung war nicht mehr in Sicht.

Vermutlich enttäuscht über den Lauf der Ereignisse schleppte der Gast die Partie noch über die Zeitkontrolle, bevor er das Handtuch warf und gratulierte. Ein zwar etwas glücklicher aber enorm wichtiger Sieg für uns und der zweite volle Punkt für Jindrich in Serie! (2-1)

An Brett 1 (S) bekam es FM Zdenek Haba mit der Alapin-Variante der Sizilianischen Verteidigung zu tun und leitete durch Zugumstellung in eine Art Modern Defence über, die nach acht Zügen eher wie die Panov-Variante der Caro-Kann Verteidigung anmutete:

Brett 1: Nach 8…Lf5 wäre die schwarze Stellung in Ordnung gewesen, doch Zdenek spielte etwas sorglos 8…Lg7? und hätte nach 9.Db3! in ernste Schwierigkeiten kommen können. Nach dem praktisch erzwungenen 9…e6 10.Lf4 wäre wegen der Schwäche des Feldes d6 guter Rat bereits teuer gewesen. Stattdessen wählte der Karether 9.Sg5? und geriet nun seinerseits in Nachteil.

Die ungewöhnliche Eröffnung schien beiden Kontrahenten einiges Kopfzerbrechen zu bereiten, denn Fehler in einer so frühen Partiephase sind für Spieler dieses Niveaus eher unüblich. Zur nächsten fragwürdigen Entscheidung kam es bereits wenige Züge später:

Brett 1: Nach dem eigentlich auf der Hand liegenden 12…b5! kommt der weiße Läufer in Entscheidungsnöte. Sowohl nach 13.Lb3 Sa5 als auch nach 13.Ld3 e5! reklamiert der Computer bereits nahezu gewinnbringenden Vorteil für Schwarz! Zdenek spielte aber 12…Da5?!, was zwar nicht unbedingt schlecht war, aber leider die bessere Möglichkeit verpasste.

Drei Züge später waren die Damen vom Brett verschwunden und der schwarze Vorteil verpufft:

Brett 1: In ausgeglichener Stellung tauschte Zdenek mit 21…Txc1 die Türme und bot Remis an, was völlig in Ordnung war und dementsprechend akzeptiert wurde.

Ein weiteres Schwarz-Remis für uns, aber eine Partie in der nach überstandener früher Krise vielleicht sogar mehr drin gewesen wäre. (2½-1½)

An Brett 3 (S) konnte Christian Müller in einem italienischen Zweispringerspiel seinen Augen kaum trauen, als sein Gegner, scheinbar provoziert durch den frühen Aufzug der schwarzen Königsflügelbauern, schon im 8. Zug eine Figur für bestenfalls nebulöse Kompensation opferte:

Brett 3: Die Engine bewertet das mehr als zweifelhafte weiße Opfer 8.Lxg5?? hxg5 9.Sxg5 bereits als total gewonnen für Schwarz, da Christian den neuralgischen Punkt f7 leicht mit 9…Sd8! überdecken konnte.

Die schwarze Stellung sah mit dem König in der Mitte zwar oberflächlich unbequem aus, doch Christian ließ sich weder ins Bockshorn jagen noch fing er an Gespenster zu sehen und ging nach ein paar Verteidigungszügen zum Gegenangriff über. Trotz der nicht immer genauesten Fortsetzung kam es in folgender Stellung zum krönenden Abschluss:

Brett 3: Auf 23…Db6+ musste Weiß nolens volens 24.Tf2 spielen, um den sofortigen Kollaps zu vermeiden. Nach 24…Ld7 wäre die Stellung aber mit einer Figur weniger auf Dauer ebenfalls nicht zu halten gewesen.

Vermutlich aus Ärger über seine frühe Fehlentscheidung, die zum inkorrekten Figurenopfer führte, zog der Karether seinen König in die Ecke und wurde klassisch ausgeknockt:

Brett 3: Die Gelegenheit zu einer Glanzpartie ließ sich Christian natürlich nicht entgehen und zwang seinen Gegner nach der forcierten Folge 24…Txh2+!! 25.Kxh2 Dxb2+ mit matt in spätestens vier Zügen zur sofortigen Aufgabe!

Ein überzeugendes Finale von Christian und ein weiterer voller Punkt nach missratener Eröffnung seines Gegners, mit dem wir ganz nah dran waren am Mannschaftssieg. (3½-1½)

An Brett 8 (W) kämpfte Miroslav Kalous mit seinem Gegner in einer Damenindischen Verteidigung trotz eines jeweils ungewöhnlich entwickelten Springers (Schwarz nach a6 und Weiß nach d2) verbissen um die Vorherrschaft im Zentrum. Drei fianchettierte Läufer sowie vier Bauern und ein Springer kreuzten direkt die Klingen und neutralisierten sich weitestgehend gegenseitig.

Brett 8: Rush Hour im Zentrum in der Partie von Mirek.

Auch nach den ersten Tauschaktionen blieb die Stellung ausgeglichen bis der Karether im 18. Zug anscheinend seine Chancen zu optimistisch einschätzte:

Brett 8: Statt mit 18…Lxg2 19.Sxg2 cxd4 weiteres Material abzutauschen und das Zentrum mehr oder weniger leer zu fegen, entschied sich Schwarz die Stellung seines Damenturms mit 18…Tbe8 zu verbessern, schätzte dabei aber die Situation nicht korrekt ein. Nach 19.Lxd5 exd5 kristallisierte sich gegen die hängenden schwarzen Bauern ein Vorteil für Mirek heraus.

Die Stellung blieb weiterhin kompliziert mit Ungenauigkeiten und Fehlern auf beiden Seiten wobei der Gast schon zwei Züge später die Partie eigentlich wegwarf:

Brett 8: Nach 21…Se6! wäre Schwarz wieder Ok gewesen, doch der Nachziehende wählte völlig überraschend 21…f4?? und opferte damit einen Bauern ohne jede ersichtliche Kompensation. Noch erstaunlicher war, dass Mirek das Geschenk nicht annahm und nach 22.dxc5?? fxe3 23.fxe3 Lxb2 24.Dxb2 Txe3 mit leeren Händen, sprich ohne jeden Vorteil, dastand.

Als die Anspannung auf dem Höhepunkt war, verlor der Karether in immer noch ausgeglichener Stellung vollends den Faden und geriet endgültig auf die Verliererstraße:

Brett 8: Mit dem logischen 29…Db6 war das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, doch Schwarz spielte 29…d4?? und konnte nach 30.Dc2! das Eindringen der weißen Dame über die c-Linie nicht mehr parieren.

Bei beidseitig aufkommender Zeitnot und nach weiteren Fehlern landete man schließlich in einem skurrilen Turmendspiel in dem die schwarzen Fußgänger nur zweiter Sieger wurden:

Brett 8: Mit 37.Tf1! Te8 38.d6 d3 39.d7 setzte Mirek den erfreulichen Schlusspunkt unter eine nervenaufreibende Partie. Die weißen Bauern sind nicht mehr aufzuhalten.

Mit diesem lange Zeit nicht erwarteten Partiegewinn hatte Mirek den sprichwörtlichen Sack zugemacht und den wertvollen Mannschaftssieg sichergestellt. Ein erhebendes Gefühl und eine heroische Leistung! (4½-1½)

An Brett 4 (W) wählte Philipp Mark gegen das altehrwürdige und unverwüstliche Wolga-Benkö-Gambit eine der Hauptvarianten, die in ein typisches Mittelspiel mündete. Den Minusbauern versucht Schwarz mit Figurenaktivität und Druck auf den offenen Linien am Damenflügel zu kompensieren. Weiß stemmt sich mit einem Springer auf b5, unterstützt durch seinen Bauern a4, dagegen. Und genau so spielten es auch die beiden Kontrahenten:

Brett 4: Nach 16…Tab7 17.Dc2 war die Entwicklung abgeschlossen und eine übliche Stellung im Wolga-Gambit erreicht, die von Engines als vorteilhaft für Weiß eingeschätzt wird. Doch so einfach ist es nicht.

Nach ein paar weiteren Zügen des Manövrierens kam Philipp leider vom rechten Weg ab:

Brett 4: Mit 22.h3! konnte Philipp ein Luftloch für seinen König schaffen und dem schwarzen Spiel den Wind aus den Segeln nehmen. Leider wählte er 22.Lxg7? Kxg7 und konnte fortan nur noch passiv seinen Bauern b2 verteidigen.

Nichtsdestotrotz hatte der Karether nur Kompensation für den fehlenden Bauern, aber nicht mehr. Doch unter Zeitdruck unterlief Philipp ein schwerer Fehler, der ihn eigentlich die Partie hätte kosten müssen:

Brett 4: Der Doppeldrohung …Dxf2+ und …Sb4 war nur mit 27.Sf3 und Hergabe des Bauern e4 zu begegnen, doch Philipp griff mit 27.Tf1?? daneben und stand nach 27…Sb4 28.Db2 Sxa2 29.Dxa2 glatt auf Verlust.

In einer von weiteren Fehlern geprägten Schlussphase war es schließlich der Gast, der seinen Vorteil endgültig verspielte:

Brett 4: Mit 35…Tb4 konnte Schwarz noch immer gewinnen, doch er spielte 35…De2?? und musste nach 36.Sc4! wegen seiner hängenden Dame in eine für Weiß günstige Vereinfachung einwilligen.

Mit Erreichen der Zeitkontrolle und laut Computer ausgeglichener Stellung bot der sichtlich frustrierte Karether Remis an, das natürlich sofort angenommen wurde. Ein am Ende sicher glücklicher, aber insgesamt nicht unverdienter halber Punkt mit dem Philipp weiterhin ungeschlagen und eine Stütze der Mannschaft bleibt! (5-2)

An Brett 2 (W) bekam es Tobias Brunner mit dem extrem starken und weithin bekannten Schachfreund Roland Speckner zu tun, der mit seiner fast 250 Punkte höheren Wertungszahl klarer Favorit in dieser Begegnung war. Ganz sicher kein einfaches Los, zumal letzterer mit drei Punkten aus drei Partien auch noch mit einer blütenreinen Weste angereist war. Doch Tobias zeigte sich unbeeindruckt und verfolgte von Anfang bis Ende konsequent seinen Plan, nämlich einfach nichts zu unternehmen und es seinem prominenten Gegner zu überlassen, zu zeigen, wie er gedachte mit den schwarzen Steinen zu gewinnen. In der Abtausch-Variante der Caro-Kann Verteidigung war dann bis zum 15. Zug auch tatsächlich nicht viel passiert:

Brett 2: In ausgeglichener Stellung ging Tobias mit 16.f4? etwas zu optimistisch zu Werke und hatte fortan mit dem Nachteil seines blockierten Doppelbauern auf der g-Linie zu kämpfen.

In der recht statischen Stellung waren Positionsverständnis und ein geduldiges Lavieren angesagt, was sich zwar leicht anhört, in der Praxis aber regelmäßig als sehr schwer herausstellt. So kam es auf beiden Seiten zu Ungenauigkeiten, die jedoch die generelle Einschätzung eines Gleichgewichts nicht nennenswert beeinflussten. Zwölf Züge später ergab sich folgende hochinteressante Möglichkeit:

Brett 2: Statt seinen schwachen Bauern e6 vorsorglich mit einem Turmzug nach e8 zu stützen, hatte Schwarz soeben 27…Kf7 gezogen und damit Tobias die Chance gegeben mittels 28.Sxf5! Sxf5 29.Txe6 Dxe6 30.Txe6 Kxe6 31.g4 ein zweischneidiges Ungleichgewicht herzustellen.

Da eine derartige Verschärfung der Lage aber nicht ins allgemeine weiße Konzept gepasst hätte, verzichtete Tobias bewusst auf diese Wendung und konzentrierte sich stattdessen wieder aufs Abwarten. Nach einer weiteren längeren Phase des Lavierens, gelang es dem Windischeschenbacher schließlich seinen Doppelbauern aufzulösen und damit dem angestrebten Remis wieder einen Schritt näher zu kommen:

Brett 2: Nach 37.g4 hxg4 38.Sxg4 kommt die Engine zum prosaischen Ergebnis „= (0.00)“.

Nach dem anschließenden Generalabtausch der Türme auf der h-Linie war das Unentschieden bereits abzusehen:

Brett 2: Weiß hatte gerade 44.Sg4 gezogen und drohte mit seiner Dame dem gegnerischen König zu Laibe zu rücken. Nach 44…Df7 45.Dh6+ Kg8 46.Dh4 Kg7 wäre das Pulver wohl endgültig verschossen gewesen, doch der Gast spielte 44…Sf5 und hätte noch einmal eine Schrecksekunde erleben können.
Brett 2: Der Trick 45.Dh7+! wäre in der 5. Stunde der Partie bei runtertickender Uhr sicher unangenehm für Schwarz gewesen! Nach dem erzwungenen 45…Kxh7 46.Sxf6+ Kg7 47.Sxd7 hätte Tobias einen Bauern gewonnen, doch die gegnerische Aktivität nach 47…Se3 48.Se5 Kf6 49.Sd3 Kf5 50.Kf2 Ke4 hätte jeden Versuch ernsthaft auf Gewinn zu spielen zunichte gemacht.

Tobias blieb sich treu, ließ sich auch am Schluss auf keine Experimente ein und tütete das verdiente Remis schließlich im 54. Zug per Dauerschach in einem reinen Damenendspiel ein. Eine klasse Leistung gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner und die Abrundung eines aus unserer Sicht fabelhaften Wettkampfs! ()

Und hier noch einmal alle Paarungen und Ergebnisse im Überblick:

Nach diesem Big Point ist das gerade erst aufgetauchte Abstiegsgespenst schon fast wieder vertrieben! Nach zwei Dritteln der Saison weisen wir als Aufsteiger ein ausgeglichenes Punktekonto auf und konnten dabei sogar gegen die drei Spitzenteams exakt 50 % der Punkte und Brettpunkte erzielen. Eine mehr als erfreuliche Zwischenbilanz, die uns alle Chancen gibt das große Ziel Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erreichen!

Es folgt die aktuelle Tabelle, in der noch immer das Ergebnis des wegen des Schneechaos Anfang Dezember 2023 ausgefallenen Kampfes PTSV SK Hof – SK Herzogenaurach fehlt:

In der 7. Runde am 17. März sind wir zu Gast beim momentanen Tabellenschlusslicht PTSV SK Hof und könnten dort mit einem Auswärtssieg den Klassenerhalt praktisch besiegeln. Mit einer ähnlich soliden Vorstellung wie am Sonntag muss uns überhaupt nicht bange sein, aber unterschätzen dürfen wir unseren Gegner auf gar keinen Fall! Die Hofer stehen mit dem Rücken zur Wand und werden sicher alles in die Waagschale werfen, um dem drohenden Abstieg doch noch zu entgehen. Nur mit unserer mannschaftlichen Geschlossenheit können wir auch diese Hürde meistern!

Das LigaOrakel honoriert unsere klasse Vorstellung mit einer weiteren Verbesserung unserer Chancen auf den Klassenerhalt, diesmal um satte 21,3 Prozentpunkte auf nur noch 0,7 % Abstiegswahrscheinlichkeit:

Erstmals billigt uns das Orakel sogar Aufstiegschancen von 0,1 % zu! Einfach nur verrückt!

Die Situation in den oberen Ligen scheint sich zudem immer mehr in Richtung nur zweier Absteiger aus der Landesliga zu klären, was zusätzlich die enorme Verbesserung unserer Chancen erklärt:

Alles in allem sieht die Schachwelt derzeit rosig für uns aus. Wenn wir weiter so selbstbewusst und konzentriert auftreten, kann es auch so bleiben!

Schwarzer Tag für die 1. Mannschaft

Am vorletzten Sonntag mussten wir zum klaren Meisterschaftsfavoriten und designierten Aufsteiger TSV Bindlach Aktionär nach Bayreuth reisen. Mit im Schnitt gut 100 Rating-Punkten weniger an jedem Brett wäre alles andere als eine klare Niederlage für uns eine Überraschung gewesen. Leicht wollten wir es unserem Gastgeber aber keinesfalls machen und so gingen wir in gewohnter Aufstellung positiv gestimmt in den Kampf. Doch an diesem Tag war Fortuna leider nicht mit uns im Bunde.

An Brett 2 (S) bekam Tobias Brunner mit dem irischen IM Gavin Wall den stärksten Gegner zugeteilt. Und der legte auch gleich richtig los als er in der Vorstoß-Variante der Caro-Kann Verteidigung schon früh versuchte zu attackieren, indem er auf beiden Flügeln mit forschen Bauernvorstößen vorpreschte. Solchermaßen überrascht, fand Tobias nicht die besten Züge und sah sich fortan in die Verteidigung gedrängt. In bereits schwieriger Lage unterlief ihm dann im 15. der bereits vorentscheidende Fehler:

Brett 2: Nach 15…Sxc4? 16.Sxc4 Lc5 17.Le3 konnte Tobias das wichtige Feld d6 nicht mehr verteidigen, wonach der dort auftauchende weiße Springer die schwarze Stellung völlig einschnürte.

Mit der Krake auf d6 lief der weiße Angriff gegen den unrochierten König wie am Schnürchen und führte beinahe zwangsläufig zu entscheidendem Materialgewinn und schlussendlich zum Matt. (0-1)

An Brett 1 (W) wählte FM Zdenek Haba gegen die Königsindische Verteidigung die altehrwürdige Awerbach-Variante im Klassischen System. Beide Spieler folgten bis zum 10. Zug bekannter Theorie, die in einem scharfen Mittelspiel mit entgegengesetzten Rochaden mündeten. In zweischneidiger Stellung hatte Zdenek die Möglichkeit zu einem interessanten Bauernopfer, die er jedoch zugunsten einer ruhigeren Fortsetzung verwarf:

Brett 1: Mit 17.g4!? hätte Zdenek versuchen können, die Initiative an sich zu reißen. Nach 17…fxg4 18.fxg4 Lxg4 19.Tdg1 hat Weiß aufgrund der offenen g-Linie und des Feldes e4 für seinen Springer sicher Kompensation. Er spielte aber vorsichtiger 17.Lc2 und die Stellung blieb spannungsgeladen.

In der Folge belauerten sich die Kontrahenten und suchten nach einem für sie günstigen Durchbruch. Die Chance für Zdenek kam schließlich im 23. Zug, als er mit ähnlichen Motiven wie schon im 17. Zug Linien am Königsflügel hätte öffnen können:

Brett 1: Die Zeit war reif für Zdenek, den Stier mittels 23.g4! bei den Hörnern zu packen. Nach 23…hxg4 24.fxg4 f4 25.Se4 Dh6 26.Lf2 sieht der Computer Weiß entscheidend im Vorteil. Die heranrollenden weißen Bauern nehmen durch Angriffe gegen die schwarze Dame noch mehr Fahrt auf.

Zdenek agierte erneut zurückhaltender, aber nicht wesentlich schlechter, denn der Vorstoß g4 verblieb weiterhin in der Stellung. Drei Züge später kam es zum Kipppunkt der Partie:

Brett 1: Mit 27.Sxe4! Lf5 28.Le3 hätte Zdenek einen klaren Vorteil erreichen können, doch leider wählte er 27.fxe4? wonach der Computer erstmals in der Partie Schwarz die besseren Chancen einräumte.

Enttäuscht durch den Lauf der Ereignisse und in Zeitnot verlor Zdenek nun vollends den Faden, geriet klar in Nachteil und musste sich schließlich kurz vor der Zeitkontrolle geschlagen geben. Eine tragische Partie. (0-2)

An Brett 5 (W) versuchte Stephan Schmahl der Französischen Verteidigung seines Gegners mittels der als remisverdächtig verpöhnten Abtausch-Variante zu begegnen. Nach sehr ruhiger Eröffnung verlief auch das Mittelspiel ähnlich und nach dem Damentausch wurde ein ausgeglichenes Endspiel erreicht. Nachdem beide Spieler wenig Möglichkeiten für ein aktives Vorgehen hatten, deutete alles bereits auf ein friedliches Unentschieden hin, als Stephan der folgende Lapsus unterlief:

Brett 5: Nach 21.b3 gefolgt von g4 wäre ein Remis das wahrscheinlichste Ergebnis gewesen, doch Stephan spielte leider 21.Sd3?? und wurde durch 21…Txe2+! jäh aus allen Träumen gerissen! Nach 22.Txe2 Txe2+ 23.Kxe2 Sg3+ verlor er eine Figur und in der Folge auch die Partie.

Der taktische Einschlag gewann eine Figur für Schwarz und als auch der Versuch fehlschlug den Sh1 zu fangen und Schwarz sich konsolidiert hatte, musste Stephan konsterniert die Waffen strecken. (0-3)

An Brett 8 (S) entschied sich Rudi Schön gegen die Damenbauereröffnung seines Gegners zur Grünfeld-Indischen Verteidigung. Der Bindlacher wählte die Abtausch-Variante, vermischte dabei aber die Systeme, so dass Rudi schon nach wenigen Zügen einen leichten Vorteil verzeichnen konnte.

Brett 8: Mit 12…cxd4 13.cxd4 Dxc2 14.Lxc2 Le6 hätte sich Rudi das typische Grünfeld-Indische Gegenspiel gegen das weiße Zentrum und einen kleinen Vorteil sichern können. Er wählte jedoch mit 12…c4 einen gänzlich anderen Weg, der im Endeffekt leider nicht überzeugen konnte.

Der Bindlacher nutzte seinen Raumvorteil im Zentrum zur Umgruppierung seiner Figuren und setzte die schwarze Stellung gehörig unter Druck. Als es Rudi schließlich gelang seine Damenflügelmajorität in Bewegung zu setzen, war es leider schon zu spät:

Brett 8: Nach dem starken Vorstoß 25.d5! entfaltete sich die ganze Kraft der weißen Figuren und stellte Rudi vor große Probleme, die er eigentlich nicht mehr hätte meistern können.

Der Bindlacher öffnete das Zentrum und hatte den Sieg bereits vor Augen:

Brett 8: Es gewann 27.Lxc5! Txc5 28.Ld5 Df5 29.De3, doch der Heimspieler wählte 27.Ld5??, wonach Rudi mittels 27…Df5! den Kopf aus der Schlinge ziehen hätte können. Aber auch er ging an seinem Glück vorbei und stand nach 27…De7?? 28.e6! komplett auf Verlust.

Nach dieser verpassten Gelegenheit, bekam Rudi leider keine zweite Chance mehr und musste sich wenige Züge später geschlagen geben, als ein weißer Turm auf d7 eindrang und entscheidenden Materialgewinn forcierte. (0-4)

Damit lagen wir mehr als unglücklich und deutlich unter Wert bereits mit 0-4 hinten, wobei in drei Partien sicher das eine oder andere halbe oder ganze Pünktchen drin gewesen wären. Es zeichnete sich ein rabenschwarzer Tag für unser sonst so kampfstarkes Team ab!

An Brett 3 (W) spielte Christian Müller das Schottische Vierspringerspiel und folgte dabei zusammen mit seinem Gegner bis zum 10. Zug der absoluten Hauptvariante. Die Partie war ausgeglichen und wäre es wohl auch geblieben, wenn der Bindlacher in dieser Stellung die am natürlichsten aussehende Abtauschaktion gestartet hätte:

Brett 3: Nach 14…Sxe4 15.Lxe7 Dxe7 16.Lxe4 Lxe4 17.Txe4 Dc5 wäre ein baldiges Remis kaum zu vermeiden gewesen, doch der Bindlacher zog 14…Lxe4? und wurde von Christian mit 15.Txe4! überrascht.

Plötzlich drohen die weißen Figuren über den schwarzen König herzufallen und eine baldige Entschärfung der Situation ist nicht abzusehen. Leider setzte Christian nicht energisch genug nach, so dass sich sein Vorteil nach und nach verflüchtigte. Die e-Linie war zwar vollständig in seiner Hand, doch den Ansatzpunkt für einen entscheidenden Hebel gab es unglücklicherweise nicht. Der Bindlacher konsolidierte seine Stellung und nach dem Damentausch einigte man sich durch Zugwiederholung auf Remis. (½-4½)

An Brett 6 (S) landete Jindrich Novak nach ungewöhnlicher Eröffnungsbehandlung und durch Zugumstellung ebenfalls in einem Schottischen Vierspringerspiel, jedoch in einer weniger günstigen Variante. Dies hätte bereits früh zu Problemen führen können, doch der Bindlacher hielt die Partie in ruhigerem Fahrwasser.

Brett 6: Nach dem frechen Vorstoß 10.e5! hätte Jindrich in Schwierigkeiten kommen können, doch sein Gegner wählte 10.Sc3 und die Stellung war wieder Ok für Schwarz.

Nachdem zahlreiche Figuren inklusive der Dame abgetauscht waren, stand ein völlig ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett, in dem Weiß zwar etwas mehr Raum hatte, aber keine Angriffspunkte im schwarzen Lager finden konnte. Bis zur Zeitkontrolle und noch einige Züge danach bekämpften sich die Kontrahenten weiterhin auf Augenhöhe bis Jindrich scheinbar die Geduld verlor:

Brett 6: Die Stellung war weiterhin ausgeglichen und mit 43…Te3! hätte Jindrich das Remis praktisch unter Dach und Fach bringen können. Doch er wählte 43…f6? und stand nach 44.Lc3 Sc5? auf Verlust. Der entscheidende Zug wäre 45.e5!! gewesen, doch den fand der Bindlacher zu unserem Glück nicht.

Die Partie kulminierte in beidseitigen Fehlern, wobei der Gastspieler gleich mehrfach den Gewinn ausließ. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte, blieb ein zwar ausgeglichenes, aber tückisches Turmendspiel übrig:

Brett 6: Lange Zeit hätte fast jeder Zug zum Remis geführt, doch in dieser Stellung gab es nur noch einen Weg für Weiß. Er musste 57.a7! spielen, doch er entschied sich für 57.Ta1?? und war nach 57…f4! plötzlich nicht mehr in der Lage die verbundenen schwarzen Freibauern mit seinem Turm allein aufzuhalten.

Jindrich nutzte die Gunst der Stunde und zwang seinen Gegner nach der Abwicklung in ein leicht gewonnenes Damenendspiel zur Aufgabe. (1½-4½)

An Brett 4 (S) verteidigte sich Philipp Mark gegen den Aufzug des Damenbauern durch Zugumstellung mit dem angenommenen Damengambit. Durch die frühe Auflösung der Zentrumsspannung hatte Philipp keine Probleme seine Entwicklung zu vollenden, um eine ausgeglichene Stellung zu erreichen. Nach Generalabtausch blieb ein Turm & Springerendspiel übrig, in dem Weiß nur den mikroskopischen Vorteil von zwei gegen drei Bauerninseln aufzuweisen hatte. Der Bindlacher versuchte zwar alles, doch mit nur einer einzigen Schwäche in Form des isolierten Bauern e6 hatte Philipp keine nennenswerte Mühe die Partie im Gleichgewicht zu halten. Nach weiteren fruchtlosen Versuchen stellte der Heimspieler seine Bemühungen schließlich ein und man einigte sich auf Remis. (2-5)

Brett 4: Kompletter Ausgleich und wohlverdientes Remis für Philipp.

An Brett 7 (W) eröffnete Mirolslav Kalous die Partie Katalanisch, was aber durch Zugumstellung in einer Nebenvariante der Tarrasch-Verteidigung landete. Nach einigen Ungenauigkeiten seinerseits fand sich Mirek in einer wenig erfreulichen Stellung wieder. Nicht nur hatte er einen Bauern weniger, auch seine Figuren hatten kaum Möglichkeiten zu einer aktiven Entfaltung. Und so musste er sich nolens volens auf eine passive Verteidigung und den Versuch beschränken, seinen verloren gegangenen Bauern zurück zu erobern. Doch das sollte sich als alles andere als leicht herausstellen.

Brett 7: Mit 20…Sh7! konnte Schwarz seinen Vorteil ausbauen, denn für den schwarzfeldrigen Läufer von Mirek gibt es weiterhin kein gutes Feld.

Der Bindlacher ließ aber den Abtausch auf f6 zu und nachdem auch die weißfeldrigen Läufer vom Brett verschwanden, schnupperte Mirek plötzlich Morgenluft. Sein verbliebener Springer war dem gegnerischen Läufer überlegen, was laut Computer genügende Kompensation für den Minusbauern bedeutete. Die Partie ging weiter mit einem spannenden Marsch des weißen Königs, der sich schließlich auf f5 einnistete, während Schwarz versuchte seine Damenflügelmajorität in einen Freibauern umzuwandeln. Am Ende landete man in einem recht komplizierten Turmendspiel:

Brett 7: Mit Hilfe seines aktiven Königs war es Mirek gelungen in ein zwar wild aussehendes aber laut Computer völlig ausgeglichenes Turmendspiel abzuwickeln.

Der Bindlacher kämpfte verbissen um den Sieg, gewann sogar einen Bauern, doch trotz aller Bemühungen blieb die Stellung im Gleichgewicht. Nach fast 80 Zügen kam es in theoretischer Remisstellung noch zu einem kleinen Highlight:

Brett 7: Die Situation schien noch einmal bedrohlich zu werden, doch Mirek zeigte sich auf der Höhe des Geschehens und drängte den schwarzen König mittels 79.Tg2+! zurück, da ein Schlagen des Turms zum Patt und automatischem Remis geführt hätte.

Kurze Zeit später stellte der Heimspieler weitere Versuche ein und man einigte sich auf Remis. (2½-5½)

Und hier noch einmal alle Paarungen und Ergebnisse im Überblick:

Nach dieser unverdient heftigen Pleite beginnt nun, wie für die halbe Liga, auch für uns das Zittern um den Klassenerhalt. Aber noch haben wir es selbst in der Hand unser Ziel zu erreichen, also bleiben wir optimistisch!

Es folgt die aktuelle Tabelle, in der noch immer das Ergebnis des wegen des Schneechaos Anfang Dezember 2023 ausgefallenen Kampfes PTSV SK Hof – SK Herzogenaurach fehlt:

In der 6. Runde am 25. Februar spielen wir zu Hause gegen den aktuellen Tabellendritten vom TSV Kareth-Lappersdorf. Auch in diesem Kampf gegen die Regensburger haben wir auf dem Papier nur Aussenseiterchancen, aber warum sollte uns nicht ein ähnlicher Coup gelingen wie beim 4-4 gegen den SC Erlangen vor wenigen Wochen? Jeder Brettpunkt zählt und die endgültige Entscheidung über den Abstieg wird erst in den letzten drei Runden gegen die direkte Konkurrenz fallen.

Trotz der Niederlage billigt uns das LigaOrakel eine weitere Verbesserung unserer Chancen auf den Klassenerhalt zu, diesmal um 9,2 Prozentpunkte auf nur noch 22 % Abstiegswahrscheinlichkeit:

Das Orakel beginnt an uns zu glauben!

Sieg und Niederlage für die 3. Mannschaft

Die letzten beiden Wettkämpfe unserer 3. Mannschaft endeten mit einer Niederlage und einem Sieg. 

Beim letzten Wettkampf im alten Jahr spielten wir zu Hause gegen unsere Nachbarn der Speilgemeinschaft Neustadt/Luhe. Aufgrund vieler Ausfälle konnten wir nur mit fünf Spielern antreten und lagen dadurch bereits zu Beginn mit 0-1 in Rückstand.

Christian Kraus wählte am 3. Brett mit den schwarzen Steinen die Sizilianische Verteidigung. Nachdem beide Kontrahenten die Eröffnung ungenau behandelten, konnte Christian eine Leichtfigur gewinnen und erreichte einen guten Vorteil. Durch einen groben Fehlzug, geriet unser Spieler in ein Mattnetz, das er nicht mehr verteidigen konnte. (0-2).

Mit den weißen Steinen an Brett 4, entschied sich Florian Süß für die Englische Eröffnung, wobei er leider eine für sich sehr ungünstige Abwicklung wählte und dadurch eine Leichtfigur einstellte. Florian war zwar sehr bemüht einen Ausgleich zu erreichen, was jedoch sein Gegner in keinster Weise zustande kommen ließ, was im Mittelspiel zur Partieaufgabe führte (0-3).

Bei einem angenommenen Damengambit konnte sich Benedikt Stock einen leichten Vorteil am zweiten Brett erarbeiten, welchen er Stück für Stück weiter ausbauen konnte. Leider verpasste er eine erfolgreiche Fortsetzung, welche ihn auf die Gewinnerstraße gebracht hätte. Nachdem die Partie dann zusehends verflachte und auf keiner Seite mehr Vorteile vorhanden war, einigten sich die Spieler auf ein Unentschieden. (0,5-3,5).

Seinen ersten Einsatz durfte Maximilan Warziwoda am 5. Brett feiern. In einem Generationenduell zwischen Jung und Alt entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, wobei die Chancen auf beiden Seiten lagen. Nach einigen unklaren Situationen verflachte die Partie im Endspiel weswegen sich die beiden Spieler auf ein Leistungsgerechtes Unentschieden einigten (1-4).

Am Spitzenbrett spielte Svatoslav Zitek eine Italienische Partie, welche ohne große Aufregung in ein ausgeglichenes Mittelspiel endete, welches unser Spieler in ein Remis abwandelte, da der Mannschaftskampf bereits verloren war. (1,5-4,5).

Im ersten Wettkampf im neuen Jahr musste unsere 3. Mannschaft nach Oberviechtach beim direkten Konkurrenten antreten. Diesmal konnten wir aus den Vollen schöpfen und sind mit der besten Aufstellung in diesem Jahr angetreten. 

Es entwickelten sich von Anfang an sehr interessanten Partien an allen Brettern.

Florian Süß entschied sich an Brett 6 für die Königsindische Verteidigung, durch eine Ungenauigkeit seines Gegners gelang es Florian einen Bauern zu gewinnen. Durch den Abtausch der meisten Figuren gewann Florian noch einen zweiten Bauern dazu. Diesen Materialvorteil konnte unser Spieler im Läuferendspiel zum Sieg ummünzen. (1-0).

Auch der Gegner von Christian Kraus wählte die Königsindische Verteidigung. Christian baute bereits ab der Eröffnung Druck auf seinen Kontrahenten auf und zwang seinen Gegner im Mittelspiel dazu, eine Figur zu opfern um noch einigermaßen im Spiel zu bleiben. Christian ließ sich von dieser Aktion nicht beirren und konnte seinen Vorteil in einen sicheren Sieg umwandeln. (2-0).

Am ersten Brett sah sich Svatoslav Zitek mit der französischen Verteidigung konfrontiert. In der scharf gespielten Variante konnte unser Spieler einen Bauerngewinn verzeichnen, leider leistete sich der Windischeschenbacher in der eigentlich gewonnen Stellung einen totalen Fehlgriff, was leider nach wenigen Zügen zum Partieverlust führte (2-1).

In der Sizilianischen Verteidigung gelang es Siegfried Stelzer am 2. Brett im Mittelspiel Druck auf den gegnerischen Königsflügel aufzubauen. Durch die ungenaue Verteidigung gelang es Siegfried einen klaren positionellen Vorteil zu erreichen. Leider übersah unser Spieler die gewinnbringende Kombination und einigte sich auf ein Unentschieden (2,5-1,5).

Wie gewohnt wählte Manfred Oppel am 3. Brett die Englische Eröffnung und versuchte sich kleine Vorteile zu erspielen. Sein Gegner verteidigte sich geschickt und konnte ein leichtes Übergewicht erreichen. Manfred forcierte einen Bauernvorstoß am Königsflügel, wodurch er durch Mithilfe seines Gegners zum Königsangriff kam und sogar seinen Konkurrenten Matt setzen (3,5-1,5).

Benedikt Stock spielte die Grünfeld-Indische-Verteidigung, wo beide Spieler mit offenem Visier an die Partie herangingen. Nach einem großen Figurenabtausch im Mittelspiel konnte keiner der Kontrahenten einen Vorteil erlangen. Nachdem der Gewinn des Mannschaftskampfes feststand einigten sich die beiden Spieler auf ein Unentschieden (4-2).

Durch diesen Sieg haben wir ein ausgeglichenes Punktekonto erreicht und haben beim nächsten Wettkampf durch einen Sieg gegen den aktuell Tabellenletzten die Schachfreunde Roding, die Möglichkeit uns aller Abstiegssorgen zu entledigen.